Taeguk und Poomsae

Die TKD-Poomsae (Formen) stellen einen Kampf gegen imaginäre Gegner dar und wurde geschaffen, damit man insbesondere die Grundtechniken besser erlernen kann.

Poomsae (Formenlauf)

Die Taekwondo-Poomsae (Formen) stellen einen Kampf gegen imaginäre Gegner dar und wurden geschaffen, damit man insbesondere die Grundtechniken besser erlernen kann. Das ermöglicht in immer anspruchsvolleren Bewegungsabläufen Hand- und Fußtechniken ohne Verletzungsgefahr zu trainieren.

Im Jahr 2006 fand die erste Weltmeisterschaft im Formenlauf in Seoul in Südkorea statt und wurde seitdem jährlich wieder ausgetragen. Unter dartfish.tv sind seit 2008 die Videos der Läufe zu finden. Diese bilden in Kombination mit der Erfahrung unserer Trainer die Grundlage für unser Techniktraining.

Nachfolgend sind einige Informationen über die ersten acht Formen zusammengetragen. Es gibt insgesamt 17 Formen unter dem Begriff “Poomsae”. Die Vorgaenger wie Hyongs oder Palgae laufen wir bei uns im Verein nicht.

Die Bedeutung der Taeguk-Poomsae

1. Taeguk-Poomsae
Taeguk-il-jang – Himmel

Das Symbol dieser Poomse bedeutet Himmel und steht fuer den Beginn. Diese Poomse trägt somit die Bedeutung des Ursprungs von allen Dingen. Die wichtigsten Abwehrtechniken in allen drei Körperstufen und der Fauststoß bilden die Hauptmerkmale dieser Poomsae.

2. Taeguk-Poomsae
Taeguk-i-jang – See

Das Tae, das in dieser Form symbolisiert werden soll, ist ursprünglich bezogen auf das Naturelement Wasser, im Sinne von grossen, stehenden Gewässern bzw. Seen. Die zweite Poomse soll die Fröhlichkeit und Heiterkeit bei gleichzeitiger innerer Ruhe, Gelassenheit und Festigkeit zum Ausdruck bringen. Ein Mensch mit diesen Eigenschaften verfügt über große innere Kraft, gibt Unternehmungen nicht so schnell auf und ist ausgeglichen und ruhig, aber kraftvoll in seiner Persönlichkeit. Mit Frohsinn und guter Laune vermag der Mensch großes zu leisten. Taeguk-i-jang ist dementsprechend ruhig aber auch kraftvoll aufgebaut.

3. Taeguk-Poomsae
Taeguk-sam-jang – Feuer

Feuer ist das Zeichen der Taeguk-sam-jang. Durch seine Intelligenz hat es der Mensch verstanden, das gefährliche Feuer zu zähmen.Taeguk-sam-jang ist eine abwechslungsreiche und lebhafte Form. Das Feuer bringt dem Menschen Wärme, Helligkeit und Licht. Wenn die Sonne am blauen Himmel leuchtet empfinden wir Hoffnung und die Furcht schwindet. Bricht das Feuer unkontrolliert aus, so erfüllt es die Menschen mit Furcht und Schrecken. Das innere Feuer der Menschen soll kontrolliert zu unserem Wohle dienen und nicht Furcht und Schrecken verbreiten.
Das unmittelbare Aufeinanderfolgen dreier Techniken gleich zu Beginn der Form unterstützt diese Lebhaftigkeit. Abwechslungsreich wird die Form durch Einbringen von Mok-chigi, Hansonnal-makki und einen häufigen Wechsel der Stellungen.

4. Taeguk-Poomsae
Taeguk-sa-jang – Donner und Blitz

Das Zeichen der Taeguk-sa-jang bedeutet Donner und Blitz. Grollender Donner und unerwartete helle Blitze flössen den Menschen Furcht ein. Analog zur Stärke des Donners und des Blitzes wird die vierte Poomse von sehr kraftvollen aber auch anspruchsvollen Techniken, wie Jebipum-mok-chigi und Bakkat-palmok-momtong-makki, beherrscht. Innere Ruhe und körperliche Selbstbeherrschung sind für das Halten des Gleichgewichtes und die korrekte Ausführung dieser Poomse unerlässlich. Die Poomse drückt Ruhe und Mut gegenüber der Gefahr aus.

5. Taeguk-Poomsae
Taeguk-oh-jang – Wind

Taeguk-oh-jang steht für den Wind (Seon), aber auch für das Sanfte. Die Natur des Windes kann sowohl gutmütig als auch bösartig und zerstörerisch wirken. Stürme und Orkane können zerstören, die sanften Winde jedoch tragen Samen und bestäuben die Pflanzen. Wind steht sowohl für Aufbau als auch für Zerstörung. Die Poomse ist nach dieser Vorgabe daher teils ruhig (für den sanften Wind), teils stürmisch und stark (Sturm). Prägnante Techniken sind Me-jumok-naeryo-chigi, Palkup-chigi und Dung-jumok-ape-chigi.

6. Taeguk-Poomsae
Taeguk-yuk-jang – Wasser

Die Taeguk-yuk-jang trägt die Bedeutung von Wasser als sehr veränderliches Element. Wasser ist im flüssigen Zustand sehr anpassungsfähig. Es kann problemlos Hindernisse umgeben, ohne seine Beschaffenheit und seine Eigenschaften zu verändern. Der Dualismus ist wieder darin zu erkennen, dass das Wasser sowohl sanft fließen kann, als auch in Form von gefährlichen Strömen auftritt. Die Philosophie dieser Poomse lehrt uns, Schwierigkeiten und Hindernisse mit Selbstvertrauen und der nötigen Gelassenheit zu umgehen. Die Bewegungen in der Poomse sind überwiegend fließend. Kennzeichnende Techniken sind Dolyo-chagi, Jebipum-makki und ineinander übergehende Techniken.

7. Taeguk-Poomsae
Taeguk-chil-jang – Berg

Das Zeichen dieser Poomse symbolisiert einen Berg. Das wichtigste Merkmal eines Berges ist seine hohe Stabilität. Dementsprechend sollen dem Taekwondoka durch die siebte Form die philosophischen Aspekte der Standfestigkeit nahegebracht werden. Gleichzeitig soll er aber auch lernen, wann Einhalt geboten ist um doch das Ziel zu erreichen. Hohe Bewegungsfreiheit wird in Taeguk-chil-jang durch Bom-sogi verdeutlicht.

8. Taeguk-Poomsae
Taeguk-pal-jang – Erde

Taeguk-pal-jang beendet als achte Form die Taeguk-Poomse. Sie symbolisiert die Erde, als Quelle allen Lebens. Ohne die Erde würde kein Leben existieren und ohne die Erde gäbe es auch keinen Himmel. Auf der Erde entsteht Leben. Sie stellt Energie und Nahrung zur Verfügung. In Taeguk-pal-jang wird Reife, Kraft und Harmonie dargestellt. Twio-ap-chagi zeugt von der Stärke des Taekwondoin und Jumok-dangyo-tok-jirugi spiegelt Harmonie wieder. Diese Poomse beendet die acht Trigramme und ist die letzte Schülerpoomse.